FDP fordert würdige Ehrung des Ehrenbürgers

100. Geburtstag von Valéry Giscard d’Estaing:
FDP fordert würdige Ehrung des Ehrenbürgers im Jahr 2026
Die FDP-Stadtratsfraktion hat am 8. Mai 2025 einen Antrag in den Koblenzer Stadtrat eingebracht, um den 100. Geburtstag von Valéry Giscard d’Estaing im kommenden Jahr feierlich und angemessen zu würdigen. Der 1926 in Koblenz geborene französische Staatspräsident (Amtszeit 1974–1981) war ein entscheidender Impulsgeber für die europäische Einigung und wurde 2006 zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. „Es gibt Momente, in denen eine Stadt über den Alltag hinausblicken sollte – nicht um stehenzubleiben, sondern um sich ihrer Geschichte und Verantwortung bewusst zu werden“, erklärt David Hennchen, FDP-Stadtrat. „Der 100. Geburtstag dieses außergewöhnlichen Europäers ist ein solcher Moment.“ Der Antrag der FDP-Fraktion umfasst zwei zentrale Maßnahmen: Erstens: Die Errichtung einer Statue oder Büste in den Rheinanlagen nahe dem bestehenden Gedenkstein an seinem Geburtsort. Die Statue könnte als moderne Stele aus Cortenstahl gestaltet werden und Giscard d’Estaing in symbolischer Form würdigen – als dauerhaftes Zeichen der Wertschätzung und sichtbares Bekenntnis zur deutsch-französischen Freundschaft. Zweitens: Die Vorbereitung eines offiziellen Festakts im Februar 2026, zu dem neben Vertretern der Partnerstadt Nevers auch hochrangige Gäste aus Frankreich eingeladen werden sollen – etwa Louis Giscard d’Estaing, Sohn des Altpräsidenten und langjähriges Mitglied der Nationalversammlung. Auch eine Zusammenarbeit mit der Fondation Valéry Giscard d’Estaing wird angestrebt, um ein europäisches Kolloquium in Koblenz zu veranstalten. Hubertus Hacke, Wahlkreiskandidat für Koblenz der FDP zur Landtagswahl und Ideengeber des Antrags, betont: „Gerade in einer Zeit, in der Europa wieder unter Druck steht, brauchen wir Symbole, die erinnern und inspirieren. Eine Stele für Giscard d’Estaing an seinem
Geburtsort ist nicht nur eine Geste des Respekts – sie ist ein Zeichen für das Europa der Zukunft, das hier in Koblenz sichtbar werden kann.“ Valéry Giscard d’Estaing war nicht nur ein Modernisierer Frankreichs, sondern vor allem ein Architekt des vereinten Europas – Mitgründer der G7, Vordenker der gemeinsamen Währung, Brückenbauer zwischen Deutschland und Frankreich. Die FDP betont die besondere Rolle der Kommunen im europäischen Einigungsprozess. Städte wie Koblenz stünden in der Pflicht, kulturelles Gedächtnis zu bewahren und europäische Verantwortung im Alltag sichtbar zu machen. Aufgrund der angespannten Haushaltslage, soll die Finanzierung kreativ und verantwortungsvoll gestaltet werden: „Fördermittel, Partnerschaften mit Stiftungen und privates Engagement – das alles ist möglich“, sagt Hennchen. Der Antrag wurde zur weiteren Prüfung an den Kulturdezernenten der Stadt Koblenz Ingo Schneider und das zuständige Amt überwiesen.
Die Verwaltung prüft nun mögliche Umsetzungswege und Rahmenbedingungen. Gleichzeitig wird der Antrag in einer der kommenden Sitzungen des Kulturausschusses weiter beraten, wo auch die Einbindung zivilgesellschaftlicher und internationaler Partner eine Rolle spielen soll.
Valéry Giscard d’Estaing selbst brachte es auf den Punkt: „L’Europe ne doit pas être un musée. Elle doit être un projet vivant, un moteur pour l’avenir.“ – Europa darf kein Museum sein. Es muss ein lebendiges Projekt sein – ein Motor für die Zukunft.
„Lassen Sie uns diesen Motor gemeinsam zünden – am 2. Februar 2026. Für Europa, für die deutsch-französische Freundschaft und für das kulturelle Gedächtnis unserer Stadt“, appelliert die FDP.